Unterschiede zwischen Zehenschutzkappen aus Stahl, Legierungen und Verbundmaterial

 

Du hast nur ein Paar Füße, deshalb ist es wichtig, sie in rauen Umgebungen zu schützen. Aus diesem Grund ist es auch nicht erlaubt, Fabriken, Bergwerke, Holzlager, Lagerhäuser und Transporteinrichtungen zu betreten, wenn man nicht den Mindestfußschutz, Schuhe oder Stiefel mit Zehenschutz, trägt.

Die Begriffe „Zehenschutz“ oder „Zehenschutzkappe“ unterschlagen die besondere Funktion der Verstärkung in Sicherheitsstiefeln. Zehenschutzkappen schützen in gewisser Weise den gesamten Fuß. Die schützenden Teile des Überrollkäfigs eines Allradfahrzeugs oder eines Eishockeyhelms sind relativ klein im Vergleich zu dem Bereich, den sie schützen, denn sie schützen Passagiere bzw. Träger vor dem Aufprall großer Objekte (in diesem Fall Straßen, Autos und Pucks). Gleichermaßen gilt, dass abgeschirmte Zehen wirksam den gesamten Fuß vor großen herabfallenden Objekten schützen. Und da es große Gegenstände sind, die am ehesten Schaden anrichten, ist das im Normalfall ein ausreichender Schutz.

Sehen wir uns die drei wichtigsten Arten von Zehenschutzkappen an:

  • Zehenschutzkappen aus Stahl

  • Zehenschutzkappen aus Legierung

  • Zehenschutzkappen aus Verbundmaterial

Hier erfährst du alles, was man dazu wissen muss. Was sie sind, woraus sie gefertigt sind und wie sie im Vergleich zueinander abschneiden. Und zudem ein paar Antworten auf häufig gestellte Fragen.

 

Zehenschutzkappen aus Stahl für Stiefel: das Original

Stahlkappen sind die ursprüngliche Form des verbesserten Fußschutzes, die bis in die 1930er Jahre zurückreicht. Leder bietet immer einen gewissen Schutz, aber Stahl war der nächste Schritt. Die Zehenschutzkappe ist im Grunde ein Viertel einer hohlen Stahlkugel, die in die Sohle eingelassen ist und von dem Lederoberteil bedeckt wird.

 

Vor- und Nachteile von Stahlkappen

Zehenschutzkappen aus Stahl sind ein guter Schutz vor den meisten Arbeitsunfällen, die zu Fußverletzungen führen können. Stahl ist bekanntermaßen ein sehr hartes Material, eine Mischung aus Eisen und Kohlenstoff. Solange die Schuhe gut gemacht sind, schützen sie dich also gut. Stahl ist das preiswerteste der drei Materialien.

Ein negativer Aspekt ist, dass Schuhe damit recht schwer werden. Das spielt vor allem dann eine Rolle, wenn man lange arbeitet oder viele Kilometer zurücklegt. Stahl löst Metalldetektoren aus. Das ist in bestimmten Sicherheitssituationen nicht ideal. Zudem sind sie leitfähig und deshalb für den Einsatz an Hochspannungsanlagen nicht geeignet. Es ist auch zu beachten, dass Stahlkappen rosten können, wenn sie über einen längeren Zeitraum Feuchtigkeit und Nässe ausgesetzt sind.

Zehenschutzkappen aus Legierung: solide und sicher

Auch Zehenschutzkappen aus Legierung sind aus Metall gefertigt, in diesem Fall jedoch aus einer Mischung aus zwei und mehr Metallen. Typische Metalle sind Aluminium und Titan. Diese Kombinationen sind bei gleicher Dicke und Festigkeit 30% leichter als Stahl. 

 

Vor- und Nachteile von Zehenschutzkappen aus Legierung

Zehenschutzkappen aus Legierung haben ähnliche Eigenschaften wie die oben beschriebenen Zehenschutzkappen aus Stahl, sie rosten jedoch nicht, da sie kein Eisen enthalten. Sie haben auch ähnliche Nachteile. Auch bei diesen Kappen können Metalldetektoren und elektrische Leitfähigkeit Probleme verursachen. Zudem sind sie vergleichsweise teurer als Stahl. Die Leichtigkeit ist jedoch wichtig, wenn man den ganzen Tag auf den Beinen ist. Mit leichten Schutzkappen ermüdet man nicht so schnell.

 

Kappen aus Verbundmaterial: die moderne Lösung

Die neuesten verstärkten Schutzkappen sind die sogenannten Zehenschutzkappen aus Verbundmaterial. Was sind Zehenschutzkappen aus Verbundmaterial? Dabei handelt es sich um Schutzkappen, die aus nicht-metallischen Materialien bestehen, aber einen vergleichbaren Schutz vor Quetschungen und Stößen bieten wie Zehenschutzkappen aus Stahl oder einer Legierung.

 

Vor- und Nachteile von Zehenschutzkappen aus Verbundmaterial

Zehenschutzkappen aus Verbundmaterial bieten großartigen Schutz für die Zehen und Füße und haben den Vorteil, dass sie im Vergleich zu Stahl und Legierungen leicht sind. Sie rosten nicht, sind nicht leitfähig und kein Problem für Metalldetektoren. Sie sind jedoch gewöhnlich teuer und die Schutzkappe ist erheblich dicker als Metall.

 

Woraus bestehen Zehenschutzkappen aus Verbundmaterial?

Die gebräuchlichsten Materialien für Zehenschutzkappen aus Verbundmaterial sind Kohlefaser und Kevlar®. Beide sind unglaublich strapazierfähige synthetische Materialien. Kohlefaser wird in der Herstellung von F1-Fahrzeugen und Flugzeugen verwendet, während Kevlar® für seine Verwendung in kugelsicheren Westen bekannt ist. Beide schützen die Füße vor allen herunterfallenden Objekten.

 

Schützen Zehenschutzkappen aus Verbundmaterial besser als Zehenschutzkappen aus Stahl?

Zehenschutzkappen aus Verbundmaterial und Stahl sind nur so sicher wie ihr Design und ihre Qualität. Aber unter gleichen Bedingungen schützen Zehenschutzkappen aus Verbundmaterial etwas besser als solche aus Stahl oder Legierung. Wichtig ist nur, sie bei einem anerkannten Lieferanten zu kaufen.

Dein Arbeitgeber sollte wissen, welches Schuhwerk für die jeweilige Aufgabe erforderlich ist. Wie man der ISO 13.340.50 (Fuß- und Beinschutz) entnehmen kann, gibt es eine ganze Reihe von Normen für Schutzbekleidung für unterschiedliche Situationen. Sieh also nach, welche für dich am besten geeignet ist, und sorge dafür, dass du die richtige Bekleidung erhältst. Vergiss auch nicht, dass die Zehenschutzkappe nur eine der Anforderungen ist. Weitere sind Rutschfestigkeit, Wasserdichtigkeit, elektrischer Isolierung, Wärmeisolierung und so weiter. Recherchiere also immer erst, bevor du ein Paar kaufst.

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